Sylvester im Schwarzwald: Der große Knall
Villingen-Schwenningen (TS): Es war ein bitterkalter Sylvesterabend im Herzen des Schwarzwaldes. Der Schnee lag glitzernd auf den hohen Tannen, und der kleine Ort Tannengrün wirkte wie aus einem Wintermärchen entsprungen. Doch die Idylle täuschte – die Dorfbewohner waren in heller Aufregung, denn heute Abend stand die große Sylvesterfeier an, die alle Jahre wieder das Highlight des Jahres darstellte.
Die Vorbereitungen liefen schon seit Tagen auf Hochtouren. Die Dorfjugend hatte DJ Toni engagiert, einen bekannten DJ aus der Region, der mit seinen Beats selbst die müdesten Füße zum Tanzen bringen sollte. Die Bäckerei Brötzel stellte den Sekt bereit, und der Metzger hatte seine berühmten Currywürste im Angebot. Alles deutete auf eine perfekte Feier hin.
Die große Enthüllung: Der Mega-Knaller 3000
Am Nachmittag versammelten sich die Dorfbewohner vor dem Gemeindehaus, wo die Bürgermeisterin, Frau Habersack, eine Überraschung verkünden wollte. Mit einem breiten Lächeln trat sie ans Mikrofon: „Liebe Tannengrüner, dieses Jahr werden wir den größten Böller im ganzen Schwarzwald zünden – den Mega-Knaller 3000! Unser Dorf wird in die Geschichte eingehen!“
Die Menge raunte beeindruckt. Der Mega-Knaller wurde enthüllt: ein gigantischer Feuerwerkskörper, etwa so groß wie ein Kleinwagen, verziert mit goldenen Sternen und bunten Streifen. „Ist das auch sicher?“ fragte skeptisch Oma Trudel, während sie an ihrem Glühwein nippte. Frau Habersack winkte ab: „Natürlich! Die Feuerwehr steht bereit.“
Die letzten Stunden des alten Jahres
Während die Sonne hinter den Bergen verschwand und der Abend hereinbrach, füllte sich der Dorfplatz mit Leben. Kinder rutschten auf improvisierten Schlitten durch die Straßen, während die Erwachsenen sich an den Glühweinständen wärmten. Onkel Herbert, der schon den dritten Sekt intus hatte, begann alte Schlager auf seinem Akkordeon zu spielen. Die ersten Tanzpaare drehten sich zur Musik, und die Stimmung war ausgelassen.
DJ Toni baute unterdessen sein Equipment auf. Sein beleuchtetes Mischpult funkelte wie eine Discokugel, und die Boxen versprachen, den gesamten Schwarzwald mit Musik zu beschallen. „Heute Abend wird legendär,“ versprach er, während er die ersten Beats testete.
Der Countdown beginnt
Als die Uhr elf schlug, begann die Spannung zu steigen. Die Dorfbewohner versammelten sich um den Mega-Knaller 3000, der nun mitten auf dem Dorfplatz thrönte. Klaus, der Dorfschmied, hatte die Ehre, die Lunte zu zünden. „Denk dran, Klaus, vorsichtig! Wir wollen ja keinen Schneesturm auslösen,“ scherzte Frau Habersack.
Die Musik wurde leiser, und die Menge hielt den Atem an. Die letzten Minuten des Jahres wurden heruntergezählt. „Zehn, neun, acht…“ Die Lunte zischte und sprühte Funken. „Drei, zwei, eins – Frohes Neues Jahr!“
Ein unerwarteter Knall
Doch statt eines spektakulären Feuerwerks passierte… nichts. Der Mega-Knaller 3000 stand still, die Funken erloschen, und eine unbehagliche Stille breitete sich aus. „War das alles?“ fragte ein kleines Mädchen enttäuscht.
Bevor jemand antworten konnte, geschah es: Ein ohrenbetäubender Knall erschütterte den Dorfplatz. Der Boden vibrierte, Schnee rutschte von den Dächern, und die Tannen wackelten bedrohlich. Ein gigantisches Feuerwerk explodierte am Himmel, so bunt und leuchtend, dass es bis nach Stuttgart zu sehen war. „Das war der Knall des Jahrhunderts!“ rief jemand begeistert.
Chaos auf dem Dorfplatz
Inmitten des ganzen Spektakels geriet der Dorfplatz in helle Aufregung. Oma Trudel fiel vor Schreck ihr Glühwein aus der Hand, während Onkel Herbert versuchte, sein Akkordeon vor herabfallendem Schnee zu retten. Klaus, der Schmied, rief: „Ich hab’ doch gesagt, die Lunte war zu lang!“
DJ Toni jedoch blieb unbeeindruckt. Mit einem breiten Grinsen legte er den Klassiker „Final Countdown“ auf, und die Menge begann zu tanzen, als ob nichts gewesen wäre. „Das ist das Beste Sylvester ever!“ jubelte die Dorfjugend.
Der Morgen danach
Am nächsten Morgen erwachte Tannengrün unter einer dicken Schneeschicht. Der Dorfplatz war übersät mit Konfetti, leeren Glühweinbechern und übrig gebliebenen Raketenstäben. Doch die Dorfbewohner waren glücklich. „Das werden wir nie vergessen,“ sagte Frau Habersack zufrieden, während sie sich einen Kaffee einschenkte.
Und so wurde Tannengrün zur Legende – als das Dorf, das den großen Knall wagte. Sylvester 2024 war vorbei, doch die Geschichten darüber würden noch viele Jahre am Glühweinstand erzählt werden.